Ravensbergweg 30 || Potsdam

Objekt

Die Gemeinnützige Internationale Schulen Potsdam GmbH ist Eigentümer und Betreiber der Internationalen Grundschule Potsdam. Die Schule wurde ca. 1935 in einem ersten Bauabschnitt errichtet und in den 60er Jahren um ergänzende Gebäudeabschnitte erweitert. Derzeit werden im Hauptgebäude das Untergeschoss, das Erdgeschoss und das Obergeschoss sowie im Nebengebäude das Erdgeschoss genutzt. Die Dachräume befinden sich im unausgebauten Zustand. Der Bauherr beabsichtigt nun, auch das Dachgeschoss des Hauptgebäudes dem Schulbetrieb als Nutzfläche hinzuzufügen. Für dieses Vorhaben hat die Gemeinnützige Internationale Schulen Potsdam GmbH das Büro SPECHT KALLEJA + PARTNER ARCHITEKTEN GmbH mit der Planung und Überwachung des Bauvorhabens beauftragt.

PROJEKTDATEN

Ravensbergweg 30
14478 Potsdam

1,81 Mio. €

04/2014 - 03/2016

Leistungsspektrum

Dachgeschossausbau, LP 1 - 9, § 33 HOAI

Die Anzahl von 700 Schülern / Kindern im Bestand wird nicht verändert. Ziel ist es, durch den Dachgeschossausbau zusätzliche Nutzflächen zu schaffen. Das Dachgeschoss bietet Raum für ca. 210 Schüler.

Die Ausbauplanung des ca. 1.300 m² (Bruttogrundfläche) großen Dachgeschosses im Hauptgebäude orientiert sich auf aufgrund von statischen Notwendigkeiten an der Raumstruktur des darunterliegenden Obergeschosses. Die Klassenräume werden entlang eines nahezu mittig liegenden Flures angeordnet.

Im Dachgeschoss entstehen neben den allgemeinen Unterrichtsräumen ein Fachkabinett für Physik sowie die erforderlichen Nebenräume wie Putzmittelraum, Elektroraum und Sanitärräume.Die lastabtragenden Bauteile im Obergeschoss werden den Anforderungen entsprechend im Dachgeschoss aufgestockt. Die geplanten Mauerwerkswände dienen sowohl dem vertikalen Lastabtrag als auch der Aussteifung des Dachgeschosses in unterer Ebene. Für eine Lasteinleitung der Stabilisierungskräfte in die Mauerwerkswände im Dachgeschoss wird die erste Kehlbalkenebene als Scheibe ausgebildet. Die Stabilisierung der oberen Dachbereiche erfolgt durch die im Bestand verbleibenden Pfettensysteme mit Kopfbändern und durch den geplanten Brettschichtbinder. Die erforderlichen brandschutztechnischen und konstruktiven Anforderungen an das Tragwerk werden mit der Planung erfüllt.

Zur Erschließung der Dachgeschossflächen werden die beiden bestehenden außenliegenden Treppenräume weiter nach oben geführt. Diese stellen gleichzeitig die erforderlichen Rettungswege dar. Das zentrale Treppenhaus wird nicht ins Dachgeschoss geführt. Zur Erweiterung der Nutzfläche sowie zur optimalen Belichtung der Dachgeschossflächen sind in jedem Klassenraum Gauben sowie in Teilen ergänzend Dachflächenfenster geplant. Alle Fenster werden mit einem außenliegenden Sonnenschutz gemäß dem Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz ausgestattet. Die neuen Klassenräume im Dachgeschoss erhalten Türen mit Glasausschnitten, so dass der innenliegende Flur zusätzlich mit Tageslicht belichtet wird.

Die geplanten Maßnahmen erfüllen die Anforderungen an den Bauteilnachweis gemäß EnEV 2014 sowie die Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz. Weiterhin werden die Anforderungen an den internen Schallschutz durch entsprechende Maßnahmen, z. B. Ertüchtigung der Bestandsdecken und Schallschutztüren, erfüllt.

Aufgrund der Bestandssituation ist das Dachgeschoss nicht barrierefrei zu erreichen. Die DIN 18040-1 „Barrierefreies Bauen Teil 1: Öffentlich zugängliche Gebäude“ wird jedoch in Teilen Anwendung finden. Geplant sind optische und akustische Signalgeber, kontrastreiche Farbgebung der Türen sowie Stufenmarkierungen in den Treppenräumen.

Die Planungsarbeit hat in enger Abstimmung mit dem Bauherrn stattgefunden, sodass mit dem geplanten Dachgeschossausbau dem bestehenden Nutzungskonzept der Schule entsprochen wird.